Setzt man sich mit dem Thema Linkbuilding auseinander, wird man früher oder später mit negativen Backlinks und der Frage, wie man sie entwerten kann, in Berührung kommen. An dieser Stelle begegnet man recht schnell dem Google Disavow Tool. Was in der Theorie zunächst simpel und effektiv erscheint, ist in der Praxis jedoch häufig mit ungeahnten Risiken gespickt. Doch was ist bei der Nutzung des Tools zu beachten, was kann es und wie funktioniert es?

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Was ist das Google Disavow Tool?

Das Google Disavow Tool bietet Webseitenbetreibern die Möglichkeit, bestimmte Links, die zur eigenen Website führen, aus der Wertung für das Google-Ranking herauszunehmen. Mithilfe des Tools können schädliche Backlinks für ungültig erklärt werden, wodurch die Suchmaschine diese nicht mehr bei der Berechnung des Google-Rankings berücksichtigt.

Die Bedienung des Tools erfordert ein bestimmtes Maß an Fachwissen, weshalb im Folgenden auch nur oberflächlich beschrieben werden kann, wie das Tool funktioniert. Google selbst warnt zudem explizit davor, das Disavow Tool leichtfertig und ohne entsprechendes Fachwissen zu verwenden. 

Um die gewünschten Links entwerten zu lassen, muss zuerst eine Datei des Typs TXT und mit der Codierung UTF-8 bzw. 7-Bit-ASCII auf das Portal hochgeladen werden. Dabei sollte in jeder Zeile jeweils ein zu entwertender Link platziert werden. Handelt es sich um eine ganze Domain, die entwertet werden soll, muss der Zusatz „domain:beispiel.de“ ergänzt werden.

Unter jeden Link lassen sich mit dem einleitenden #-Zeichen außerdem weitere Informationen hinzufügen. Zeilen, die mit einem # beginnen, nimmt Google aus dem Entwertungsprozess heraus.  

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Zur Aufhebung entwerteter Links kann einfach eine neue Datei (ohne die Nennung der entsprechenden Links) hochgeladen werden. Diese Datei überschreibt die alte Datei automatisch und wird dann von Google als aktuelle Listung verwendet. Wenn man die Entwertung rückgängig machen möchte, kann man eine neue Datei hochladen, die diese Links nicht enthält.

Dabei ist wichtig zu beachten, dass es immer nur eine aktive Disavow-Datei geben kann. Wird eine neue Datei hochgeladen und die alte dadurch überschrieben, darf man entsprechende Links aus der alten Datei, die entwertet bleiben sollen, in der neuen Datei nicht vergessen. Alte Disavow-Dateien sollten deswegen immer ordnungsgemäß archiviert und immer weiter ergänzt werden. Hierbei ist große Sorgfalt geboten. Wenn das Hochladen einer Disavow-Datei durch eine Agentur erfolgt, ist explizit darauf zu achten, dass die Agentur diese Datei dem Unternehmen auch zur Verfügung stellt, sodass sie direkt im Unternehmen archiviert wird und keine Abhängigkeit zur Agentur in der Hinsicht besteht, zu einem späteren Zeitpunkt auf sie zukommen zu müssen.

Wann ist das Hochladen einer Disavow-Datei notwendig?

Das Hochladen einer Disavow-Datei ist dann erforderlich, wenn schädliche Backlinks vorliegen, die sich tatsächlich negativ auf das Google-Ranking auswirken. Dies macht sich beispielsweise im Fall einer Abstrafung bemerkbar oder dann, wenn aus einem anderen Grund ein Ranking-Einbruch festgestellt wurde. Dabei ist akribisch zu prüfen, ob und welche Links eine negative Auswirkung haben. In anderen Fällen ist das Hochladen einer Disavow-Datei nicht zu empfehlen. Im Gegenteil – die fälschliche Anwendung des Tools kann sogar Probleme verursachen. Dies ist mit ein Grund, warum das Google Disavow Tool nicht leichtfertig und ohne Expertenkenntnisse einzusetzen ist. Alleine die Entscheidung über die Erstellung einer Disavow-Datei muss fachmännisch beurteilt werden. Nicht zu Unrecht gilt Disavow als absolutes Profi-Tool.

Welche Links kommen in die Disavow-Datei?

Die Frage, welche der Backlinks in der Disavow-Datei aufgenommen werden sollten, ist keine Entscheidung weniger Minuten. Für die korrekte Anwendung des Tools muss das gesamte Linkprofil betrachtet werden – inklusive sämtlicher Backlinks, die aus externen Quellen stammen oder intern selbst aufgebaut wurden. Um das zu bewerkstelligen, ist ein professioneller Link-Audit notwendig. Der individuelle Einzelfall entscheidet dann, ob ein Link bestehen bleiben darf oder entwertet werden muss. Dabei kann es sowohl schlechte Backlinks von guten Seiten als auch umgekehrt geben. Entsprechend erweist sich die Erstellung der Disavow-Datei nicht als trivial und keineswegs für Anfänger geeignet. 

Insbesondere ist dabei zu beachten, dass die Disavow-Datei möglichst vollständig sein muss. Die verschiedenen Tools zur Sichtung von Backlinks liefern allerdings jeweils nur eine Stichprobe der webexistenten Verlinkungen und nie die Gesamtheit der Linkstruktur. Es ist daher nicht ausreichend, lediglich mit einem Programm zu arbeiten und dieses allein für die Analyse heranzuziehen. Zur Erstellung der Disavow-Datei sind mehrere Tools zwingend notwendig, um eine vollständige Übersicht zu erhalten.

Vorsicht ist geboten: Persönliche Beratung von erfahrenen Profis

Die Nutzung des Disavow Tools ist keineswegs für Laien geeignet. Davor warnt sogar Google selbst. Ohne entsprechende Erfahrung und das richtige Maß an Know-how können schnell größere Probleme auftreten. Unvollständige Disavow-Listen mangels fehlendem Link-Audit oder das Einreichen falscher Links führen genau zum Gegenteil von dem, was das Tool eigentlich bringen soll: negative Konsequenzen für das Ranking. 

Gerne bieten wir unsere professionelle Unterstützung in diesem Bereich an. Wir können prüfen, ob ein Link-Audit notwendig ist, erstellen Dir ein entsprechendes Angebot und begleiten Dich auf Deinem Weg zu einem erfolgreichen Linkprofil. Selbstverständlich ist bei uns die Zurverfügungstellung der erstellten Disavow-Datei gewährleistet. Weitere Details besprechen wir gerne gemeinsam bei einem unverbindlichen und kostenlosen Erstgespräch. Wir freuen uns auf Deine Anfrage.